Rollläden, Markisen, Sonnensegel
Sonnenschutz-Systeme im Check
Rollos, Jalousien, Außenjalousien, Sonnensegel oder Markisen? Damit man nicht vor der Sonne flüchten muss, sollte man auf das richtige Sonnenschutz-System setzen. Doch welche Produkte eignen sich am besten für Ihre Wohnung oder Ihr Haus? Hier sind die gängigsten Sonnenschutz-Systeme im Check; dazu gibt es auch Tipps zur richtigen Reinigung.
Montagemöglichkeiten
Sonnenschutz-System können entweder an der Gebäudeaußenseite oder im Inneren angebracht werden.
- Innenliegender Sonnenschutz
Plissees, Vorhänge oder Innenjalousien sind meist unabhängig von der Architektur und können jederzeit problemlos montiert werden.
- Außenliegender Sonnenschutz
Raffstoren, Jalousien, Rollläden oder textile Verschattungen sollten bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden. Er kann sichtbar oder unsichtbar in die Fassade integriert werden und dient als eine der intelligentesten Lösungen, da die Sonnenstrahlen und dadurch Wärme erst gar nicht an die Fensterscheibe gelangen. Im Vergleich dazu schützt innenliegender Sonnenschutz nicht ausreichend vor Wärme, sondern dient eher als Blend- und Sichtschutz. Außerdem sind außenliegende Sonnenschutzsysteme nicht nur gut durchdachte Schattenspender, diese leisten auch einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz eines Gebäudes und sorgen für mehr Wohlbefinden.
Rollläden
Ein Rollladen schützt zuverlässig vor unerwünschten Einblicken, verdunkelt hervorragend im geschlossenen Zustand und dient zugleich als wirkungsvoller Schutz vor Einbrechern. Durch den vollflächigen Rollladenbehang (Panzer) schützt der Rollladen sowohl vor Hitze als auch vor Kälte.
Bei der Art der Anbringung von Rollläden vor Fenster oder Tür gibt es zwei Möglichkeiten:
- Aufsatzrollläden
- Vorbaurollläden
Bei Aufsatzrollläden sind Fenster und Rollladenkasten als komplettes Element miteinander verbunden und werden gemeinsam eingebaut. Diese Variante eignet sich gut für Neubauten und Sanierungen und sollte in der Planung frühzeitig berücksichtigt werden.
Vorbaurollläden eignen sich sowohl für Neubauten als auch für bestehende Bauten. Hier wird der Vorbaukasten als komplettes Element an den Fensterrahmen angebaut und entweder in die Fassade eingeputzt oder als sichtbare Ausführung für die optische Fassadengestaltung genutzt.
Markisen
Ein beliebter Klassiker sind die Gelenkarm-Markisen. Sie kommen häufig bei kleinen Terrassen und Balkonen zum Einsatz. Bei dieser Markisenart ziehen zwei Gelenkarme das Markisentuch von der drehbaren Welle, auf der die Markise aufgewickelt wird, weg. Die Gelenkarm-Markise schwebt somit frei über der Terrasse. Wichtig dabei ist, dass die Markisenstoffe UV-reduzierend sind.
Pergola-Markisen
Zum Verschatten großer Terrassenflächen bieten sich Pergola-Markisen an. Sie sind wesentlich windstabiler und es gibt sie in zwei verschiedenen Ausführungen: Mit einem Stoffdach oder einem Lamellendach. Die Lamellendächer haben den Vorteil, dass sie geschlossen einen wasserdichten Regenschutz bieten. Außerdem entsteht durch die Öffnung der Lamellen zusätzlich ein kühlender Luftzug. Die Pergola-Markise hat entweder zwei Säulen und wird an der Wand angeschraubt, oder sie ist freistehend im Garten mit vier Säulen.
Sonnensegel
Sonnensegel sind ein „hippes Produkt“. Sie sind vom Design her lässig und können mit Kantenlängen von mehreren Metern sehr viel Schatten spenden und das, ohne einen Stellplatz auf dem Boden einzunehmen.
Baurechtliche Vorschriften
Für Haus- und WohnungseigentümerInnen gilt: Sie benötigen für Markisen oder Rollos keine behördliche Genehmigung, wenn für die Anbringung keine ungewöhnlichen und aufwendigen baulichen Maßnahmen notwendig sind. Innerhalb von Schutzzonen sind Markisen, Rollos und Ähnliches jedoch bewilligungspflichtig. Schutzzonen sind in der Regel Altstadtviertel, zum Beispiel die Gründerzeitviertel. Hier ist eine Bewilligung für Rollläden, Außenjalousien, Markisen und dergleichen erforderlich.
Bei Mietwohnungen sollten wesentliche Änderungen mit dem Vermieter/der Vermieterin vorab besprochen und in den Mietvertrag aufgenommen werden. Ist nichts vereinbart, so darf ein Sonnenschutz, der nur eine geringfügige Änderung darstellt, normalerweise angebracht werden, auch wenn der Vermieter/die Vermieterin nicht (ausdrücklich) zustimmt. Ist für die Errichtung des Sonnenschutzes eine bauliche Änderung notwendig, muss das unbedingt abgesprochen werden.
Welche Windstärke halten Markisen und Co. aus?
Je nachdem welches Sonnenschutzsystem Sie zu Hause verwenden (abhängig von Produkt, Ausführung, Montageart und individueller Einbausituation), gibt es unterschiedliche Empfehlungen, ab welcher Windstärke ein Behang eingefahren werden sollte. Es gibt dafür vier Windwiderstandsklassen nach europäischer Norm EN 13561, die auf dem jeweiligen Produkt stehen.
- Windwiderstandsklasse 0 bedeutet, dass die Markise entweder überhaupt nicht windbeständig ist, oder der Windwiderstand nicht bestimmt wurde.
- Windwiderstandsklasse 1 nimmt es mit Windstärke 4 auf, das entspricht einer Brise von rund 28 km/h. Dünne Zweige und Äste bewegen sich im Wind, Papierfetzen werden aufgewirbelt.
- Windwiderstandsklasse 2 hält einer steiferen Brise von rund 38 km/h stand. Hier bewegen sich kleinere Bäume im Wind, es bilden sich Schaumkronen auf dem Wasser. Es entspricht der Windstärke 5.
- Bei Windwiderstandsklasse 3 kann die Markise sogar bis Windstärke 6 ausgefahren bleiben, das bedeutet starken Wind, der auch dickere Äste in Bewegung versetzt und es einem schwer macht, den Regenschirm festzuhalten. Die Windgeschwindigkeit beträgt rund 49 km/h.
Wenn Sie sich wirklich auf Ihre Markise verlassen möchten, und nicht bei jeder stärkeren Windböe überlegen wollen, ob Sie die Markise besser einholen sollen, wählen Sie die Windwiderstandsklasse 2.
Anders ist die Sache bei Pergola-Markisen. Pergola-Markisen sind die perfekte Lösung zur Beschattung großflächiger Terrassen- oder Gartenflächen. Der Behang wird auf zwei Säulen mit seitlichen Führungsschienen straff gespannt und ist windstabiler als die anderen Markisentypen, was sie für den Einsatz in exponierten Lagen prädestiniert. Die Säulen neben den Befestigungspunkten an der Fassade sorgen für hohe Stabilität und Windsicherheit bis Windwiderstandsklasse 3. Zusätzliche Beschattung sowie auch Sichtschutz verschafft eine Seitenmarkise.
Nützliche Tipps für die Reinigung – so gelingt’s
Außenliegende Sonnenschutzsysteme wie Rollläden, Raffstoren oder textile Screens sind das ganze Jahr über im Einsatz und allen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Durch Schnee, Regen, Feinstaub oder Blütenstaub kommt es zu Verschmutzungen an Lamellen, Führungsschienen und Geweben. Um den Sonnenschutz von den Winterspuren zu befreien, empfiehlt es sich daher, auch diese zu putzen. Außerdem verlängern Sie so auch die Nutzungsdauer Ihres Sonnenschutzsystems.
Für die Reinigung verwenden Sie am besten einen Kübel mit klarem Wasser und einer ph-neutralen Schmierseife. Achtung: verwenden Sie keine aggressiven Reinigungsmittel, Scheuerschwämme oder Hochdruckreiniger. Diese können die Oberflächen beschädigen.
Beginnen Sie mit der Reinigung der seitlichen Führungsschienen. Wischen Sie anschließend mit dem feuchten Mikrofasertuch über die Rollladenprofile, Jalousielamellen oder das Gewebe Ihres Sonnenschutzelements und befreien dieses von Schmutz und Ablagerungen. Die jeweiligen Behänge sollten dazu komplett heruntergefahren werden. Arbeiten Sie mit dem Mikrofasertuch immer von oben nach unten und bei Jalousien zusätzlich von hinten nach vorne, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Nach erfolgreicher Reinigung können Sie ihr Sonnenschutzsystem einfach in der Sonne trocknen lassen und anschließend einfahren.
Nutzen Sie die Zeit bei der Reinigung auch, um Ihr Sonnenschutzsystem zu kontrollieren. Lose Schrauben, Halterungen, erhöhter Lärm beim Hoch- und Herunterfahren oder abgenutzte Seile und Führungsprofile fallen somit gleich auf.
Dieser Artikel wurde am 25. April 2022 aktualisiert.
Fotoquelle: Shutterstock
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