Immobilien als Wertanlage?
Oberbank Experten beurteilen die aktuelle Situation und geben Tipps.
Immobilien sind eine spannende und in der Vergangenheit lukrative Investition in die Zukunft gewesen. Doch kann man das auch in Krisenzeiten behaupten? Die beiden Oberbank Experten Daniel Eder, Mitglied der Leitung der Abteilung Private Banking & Asset Management und Matthias-Munir Midani, Geschäftsführer der Oberbank Immobilien Service Ges.m.b.H meinen, dass Wohnimmobilien auch jetzt stressresistent sind. KundInnen werden seitens der Oberbank bei der Suche, der Finanzierung aber auch bei Immobilieninvestments zahlreiche Unterstützungsleistungen geboten.
Wie ist die aktuelle Entwicklung am Immobilienmarkt?
Eder: Aktuell spürt man auch am Immobilienmarkt die Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Midani: In jeder Krise gibt es sowohl Gewinner als auch Verlierer. Die Stadthotellerie und der Einzelhandel haben derzeit mit den größten Problemen zu kämpfen. In der Stadthotellerie bleiben die internationalen Gäste aus und Konferenzen werden nicht mehr abgehalten. Der Einzelhandel in B- und C-Lagen wird diese Krise vermutlich nur sehr schwer überstehen.
Eder: Und daher erkennt man gerade, dass diese Asset-Klassen aufgrund der ausbleibenden Umsätze der MieterInnen unter Druck geraten.
Midani: Die GewinnerInnen sind die Logistikbranche durch den boomenden E-Commerce-Handel und Wohnimmobilien von der Wohnung bis zum Zinshaus.
Eder: Das unterstreicht die positive Preisentwicklung auch während der ersten Lockdown-Phase 2020. Die Nachfrage nach Vorsorgewohnungen oder Zinshäuser ist weiterhin hoch. Daher sind aktuell bei Abwägung des Verhältnisses von Rendite und Risiko Wohnimmobilien als Investment klar bevorzugt und weisen eine für Betongold-Investoren wichtige, stabile Wertentwicklung auf.
Raten Sie in der aktuellen Situation zum Kauf einer Immobilie?
Eder: Hier ist klar zu unterscheiden, welche Immobile man kaufen möchte. Wie vorhin beschrieben, sind Wohnimmobilien auch in dieser turbulenten Phase am Immobilienmarkt sehr stressresistent. Daher scheint es so zu sein, dass bei Wohnimmobilien die Nachfragedynamik und damit die Wertstabilität nach wie vor gültig ist. Eine Immobilie zur Eigennutzung ist als Teil der Altersvorsorge zu jeder Zeit eine gute Idee. Immobilien als Sachwert sind auch in Zeiten von Negativzins und in Zeiten, in denen Geld keinen Wert im Sinne von Verzinsung hat, eine solide Anlageform.
Midani: Beim Kauf einer Vorsorgewohnung sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Wohnung leicht zu vermieten ist. Die Wohnung sollte sich daher in einer guten Lage befinden. Das ist dann der Fall, wenn die Infrastruktur passt; d.h. wenn Geschäfte, Schulen und Ärzte gut erreichbar sind. In der Stadt sollte auch das öffentliche Verkehrsnetz mit einkalkuliert werden. Eine Wohnung als Renditeobjekt sollte zumindest auch eine Rendite von 2,5 bis 3% bringen. Und als persönlichen Tipp kann ich empfehlen: Kaufen Sie nur eine Wohnung, in der Sie auch ihre Kinder wohnen lassen würden.
Eder: Neben einem direkten Kauf von Immobilien bestehen auch Investitionsmöglichkeiten in Wertpapiere, die direkt mit dem Immobilienmarkt und damit Sachwerten verbunden sind. Beispielhaft können hier Immobilienfonds genannt werden, die durch ihre besondere Ausgestaltung professionell Immobilien erwerben und managen und dadurch das Maximum für Investoren erreichen und das ohne Vermietungsarbeit für die InvestorInnen. Dieser Vorteil in Kombination mit der höheren Flexibilität diesen Vermögenswert wieder zu veräußern, hat schon einige InvestorInnen überzeugt, dass ein Wertpapierinvestment in Sachwerte das Richtige ist.
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Was ist aus Ihrer Sicht am meisten zu beachten, wenn ich eine Immobilie kaufen möchte?
Eder: Bei einem Investment in eine Immobilie als reines Investment für Vermietungszwecke rate ich derzeit, etwas genauer zu prüfen, ob die Lage, das Gebäude selbst und die Nutzung auch variabel genug und damit im Sinne einer langfristigen Vermietbarkeit lukrativ sind. Aber eine Grundregel gilt: „Wohnen muss jeder!“ Bei Investments muss man sich oftmals von seinen eigenen Vorstellungen, wie man selbst leben möchte, verabschieden. Oftmals sind die sinnvollsten Investments nicht die, in die man selbst einziehen würde. Das betrifft insbesondere die Größe von Vorsorgewohnungen, welche Wohnungsflächen von 35 - 50m² oftmals nicht überschreiten. Die bereits erwähnte Grundregel „Würde ich mein Kind darin wohnen lassen?“ ist sicher ein weiterer guter Aspekt. Wichtig ist in jedem Fall eine ordentliche Prüfung des Zustandes, des Wertes und der Vermietbarkeit einer Immobilie.
Wie unterstützt die Oberbank, wenn ich eine Immobilie kaufen möchte?
Eder: Wir bieten beim Immobilienkauf sowie bei Immobilieninvestments zahlreiche Unterstützungsleistungen. Bei eigengenutzten Wohnimmobilien helfen wir bei der Suche der Immobilien, der Bewertung im Zuge einer Finanzierungsberatung und bieten eine professionelle Beratung für die auf jeweilige Kundenwünsche und Rückzahlungskraft maßgeschneiderte Finanzierung mit fix und variabel verzinsten Finanzierungsbestandteilen.
Bei einer Vermögensanlage in Immobilien bieten wir für Private Banking KundInnen neben einer Finanzierung auch zusätzliche Mehrwerte. Im Beratungsgespräch klären wir zu allererst ab, welches Investment überhaupt das richtige für den KundInnen ist. Viele haben falsche Vorstellung bzw. denken, dass es eine Vorsorgewohnung sein muss, nur weil es die größte Bekanntheit genießt. Tatsächlich gibt es neben Vorsorgewohnungen noch andere Varianten wie zB. Bauherrenmodelle, Beteiligungsmodelle oder eben auch Wertpapierinvestments, die jedes für sich unterschiedliche Vorteile besitzen.
Haben Sie einen Tipp, wie ich selbst berechnen kann, ob ich mir den Kauf eines Objektes überhaupt leisten kann?
Als Grundregel gilt die 1/3-Regel. Kosten für Wohnen sollten ungefähr ein Drittel des Haushaltseinkommens im Regelfall nicht überschreiten. Das ist allerdings sehr grob, da es unterschiedliche Einkommenshöhen gibt. Vieles hängt auch von der Länge der Finanzierungslaufzeit und von dem Eigenkapitalanteil beim Ankauf der Immobilie ab. Ein Gespräch mit einem Oberbank Finanzierungsberater beantwortet diese Frage am kompetentesten. Oftmals ist ein erster Weg zu einer Bank vor Ankauf einer Immobilie sinnvoll, um den finanziellen Spielraum bereits im Vorhinein abstecken zu können. Dann kann die Suche nach dem Wunschobjekt schon mit einem guten Gefühl begonnen werden.
Dieser Artikel wurde am 14. Februar 2019 verfasst.
Diese Unterlagen dienen lediglich der aktuellen Information und basieren auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Erstellungszeitpunkt. Diese Unterlagen sind weder Angebot noch Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der hier erwähnten Veranlagungen bzw. (Bank-) Produkte. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Aussagen sind nicht als generelle Empfehlung zu werten. Obwohl wir die von uns beanspruchten Quellen als verlässlich einschätzen, übernehmen wir für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hier wiedergegebenen Informationen keine Haftung. Insbesondere behalten wir uns einen Irrtum in Bezug auf Zahlenangaben ausdrücklich vor.
Mag. Daniel Eder
Private Banking & Asset Management, Oberbank
Matthias-Munir Midani
Immobilienexperte
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