Richtig kalkuliert: So gelingt die Finanzierung der eigenen vier Wände
Sie kennen sie sicherlich, diese Momente, in denen man über einen Tapetenwechsel nachdenkt – einmal oberflächlicher, ein anderes Mal intensiver. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie das Leben selbst: die Familie wächst, die Nachbar:innen nerven, die Wohnung ist nach dem Auszug der Kinder zu groß oder Sie möchten einfach der bisherigen Wohngegend entfliehen.
Lässt man sich auf die Reise ins Eigenheim ein, so ist es ein Abwägen von Optionen: bauen, kaufen oder mieten, Wohnung oder gleich ein Haus, was lässt die Budgetsituation zu.
Wohlfühlen mit Herz und Verstand
Die Entscheidung für den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses ist nicht einfach. Für den Großteil der Österreicher:innen ist es die größte Investition, die sie in ihrem Leben tätigen. Und natürlich ist das Bauchgefühl bei der der Auswahl der richtigen Immobilie ein entscheidender Faktor. Damit das Leben im neuen Eigenheim genossen werden kann, sind jedoch die rationalen Momente auf dem Weg dorthin entscheidend.
Der Finanzplan fürs Eigenheim
Wie viel ein Eigenheim langfristig wirklich kostet, lässt sich im Voraus nicht im Detail sagen. Kurz ein Vergleich, der geläufig ist: Es ist wie mit einem Auto, bei dem regelmäßige Kosten anfallen – Anmeldung, Steuern, Versicherung, Benzin, Instandhaltung und Verschleiß. Ähnlich verhält es sich beim Erwerb eines Eigenheims. Neben den eigenen finanziellen Möglichkeiten sind ökonomische Faktoren wie Zinsniveau und Nebengebühren ebenso ausschlaggebend, wie der Zustand der Immobilie und die laufenden Betriebskosten. Je größer die bewohnbare Fläche ist, desto höher sind Betriebskosten, Versicherungen, Gemeindeabgaben usw. So sind die monatlichen Mehrbelastungen einer Traumimmobilie, etwa in absoluter Ruhe am Waldesrand, nicht zu unterschätzen. Für die längeren Wegstrecken zur Arbeit, in die Schule und für Einkäufe wird das Auto benötigt. Das erhöht die monatlichen Ausgaben für Benzin ebenso wie die Abnutzung des Autos. Und ein ein großer Garten in vollster Blütenpracht steigert den Wasserverbrauch und die damit verbundenen Kosten.
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Der Kreditrechner: Ein erster Überblick
Daher ist es wichtig, zu Beginn einen grundsätzlichen Finanzplan zu erstellen. Dieser umfasst neben dem Wohnungspreis etwa das verfügbare Eigenkapital, das monatliche Familieneinkommen und die Kreditraten. So wird auf einen Blick klar, wie viel Geld neben den Finanzierungskosten für die neue Wohnung und das Familienleben zur Verfügung stehen. Diese erste Grobplanung kann mittels eines einfachen Kreditrechners durchgeführt werden und schafft einen realistischen Blick auf Traum und Wirklichkeit. Zum Kreditrechner
Kostenwahrheit – das oberste Gebot
Grundsätzlich gilt: Kalkulieren Sie lieber etwas großzügiger. Oder anders ausgedrückt: Bauen Sie Puffer ein, denn die Entwicklung der Kosten für Zinsen, Heizung, Wasser, etc. in den kommenden Jahren, ist heute nicht abschätzbar und hängt von der gesamtwirtschaftlichen Lage ab. Unvorhergesehene Kosten lauern überall. Wenn Sie sich für eine ältere Bestandsimmobilie entscheiden sollten, sind die Instandhaltungskosten in den kommenden Jahren höher als in einem Neubau – ebenso die Heizkosten.
Ein Tipp: Greifen Sie auf das Wissen und den breiten Erfahrungsschatz von Freunden, Familie oder ArbeitskollegInnen zurück. Sie haben sicherlich den einen oder anderen Ratschlag, dem Sie selbst in der Vorfreude auf die eigenen vier Wände kein Augenmerk geschenkt hätten. Glücklich wird man in den eigenen vier Wänden jedenfalls nur, wenn die finanziellen Rahmenbedingungen passen.
Neben- und Betriebskosten im Blick
Große, helle Zimmer, zentral und dennoch ruhig oder im Grünen mit Weitblick – wer erfüllt sich nicht gerne seinen Wohntraum, besonders wenn der Kaufpreis innerhalb des gesetzten Budgetrahmens liegt. Jedoch Achtung, es ist nicht nur der reine Kaufpreis in das Finanzierungsmodell einzurechnen. Beim Erwerb einer Immobilie fallen eine Reihe an Nebenkosten an, die es genauso zu finanzieren gilt, wie die laufenden Kosten des täglichen Bedarfs. Dazu zählen unter anderem die Grunderwerbssteuer, Notar- und Grundbuchkosten sowie allfällige Provisionen und Maklergebühren. Zusätzlich sind Betriebskosten, also die Kosten für das Wohnen in der Traumimmobilie, im Haushaltsbudget einzukalkulieren. Das sind Zahlungen für Heizung, Wasser, Müllabfuhr, Reinigung des Stiegenhauses und Winterdienst sowie Rücklagen für zukünftige Instandhaltungskosten. Weiters dürfen Kosten für den Umzug, eventuell noch zu zahlende Miete der bisherigen Wohnung, Anschaffung neuer Möbel und die laufenden Kosten des täglichen Bedarfs nicht außer Acht gelassen werden.
Die Finanzberatung
Gut vorbereitet mit dem Angebot für die Traumimmobilie sowie dem Finanzplan in der Tasche wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihre/ Ihren Oberbank-Berater:in. Sie bzw. er unterstützt Sie mit Ratschlägen und Finanzierungsmöglichkeiten – zugeschnitten auf Ihre Bedürfnisse.
Dieser Artikel wurde am 26.07.2023 aktualisiert.
Bitte beachten Sie: Unsere Ratgeberartikel ersetzen keine Beratung durch Sachverständige oder JuristInnen. Bei Fragen oder Unsicherheiten rundum das Bauen oder Sanieren, wenden Sie sich bitte an Sachverständige, bei vertraglichen Themen an JuristInnen. Bei Fragen zur Finanzierung stehen Ihnen unsere BeraterInnen jederzeit gerne zur Verfügung.
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