Barrierefreies Wohnen: Was Sie im Haus und Außenbereich beachten müssen
Der eine oder andere mag mit dem Wort Barrierefreiheit nicht viel anfangen. Jedoch jeder von uns kann sich einmal das Bein brechen. Spätestens dann werden Sie wissen, wie viele Hindernisse Sie in den eigenen vier Wänden mit Krücken überwinden müssen.
Wir werden alle nicht jünger. Sobald eine Bewegungseinschränkung vorliegt – egal in welchem Alter – weiß man die Vorteile des barrierefreien Wohnens erst zu schätzen. Daher empfiehlt es sich, sich bereits beim Neubau oder bei anstehenden Sanierungsmaßnahmen Gedanken über die Schaffung eines barrierefreien Wohnraums zu machen. Doch was gehört alles dazu? Wie lassen sich künstliche Barrieren minimieren, um die Räume für alle so unkompliziert wie möglich zu gestalten? Und welche Förderungen gibt es dafür?
Schon bei der Bauplanung ans Alter und die Kinder denken
Fragt man die BesitzerInnen von Bungalows nach dem Thema Barrierefreiheit, bekommt man meistens ein mildes und zufriedenes Lächeln. Bauten auf einer einzigen Ebene haben keine Treppen nach oben und unten, brauchen dafür aber natürlich mehr Grundfläche. Diese Bauweise gehört in Österreich zu den Ausnahmen. Im klassischen Einfamilienhaus können Sie dennoch von Anfang an flexible Lösungen vom Eingangsbereich bis zum Bad für einen unkomplizierten, selbständigen und gefahrenlosen Alltag planen.
Barrierefrei beginnt schon im Außenbereich
Wie komme ich nachts von der Garage ins Haus oder mit dem Einkauf beladen durch die Tür? Am besten auf einem gut ausgeleuchteten, ebenen, rutschfesten Weg. Eine Treppe zum Eingang, und hat sie auch nur wenige Stufen, sollte mit einem Handlauf umgeben sein, damit man sich abstützen kann. Ein Treppenpodest oder der Eingangsbereich sollte überdacht werden, damit der Winter nicht gleich mit einer Rutschpartie beginnt.
Die meisten Hindernisse liegen im Inneren eines Hauses
Zu schwere Eingangstüren aus Vollholz oder Metall können für Kinder und ältere Menschen eine gefährliche Hürde sein. Sollte die Tür einmal bei Wind zuschlagen, während das Kind noch damit beschäftigt ist, sie aufzuhalten, kann es zu schweren Verletzungen kommen. Automatische Öffnungshilfen, die leistbar sind, bieten hier eine gute Unterstützung. Und unterschätzen Sie nicht die Türschwellen. Sie sind in jedem Alter eine weitere klassische Stolperfalle. Das Herzstück des Hauses oder der Wohnung ist die Küche. Geräumig gestaltet, mit höhenverstellbaren Arbeitsflächen und Oberschränken mit Schiebetüren sowie leicht zugänglichen Küchengeräten auf Sichthöhe erleichtern nicht nur älteren Menschen das Kochen.
Weiter geht es: Bad, Keller und Obergeschoß
Aus optischen Gründen macht es natürlich keine Freude, sich das Bad und den Weg in den Keller oder das Obergeschoß gleich bei der Errichtung des Hauses mit großzügigen Hilfen zu gestalten. Aber wissen Sie eigentlich, wie viele Menschen jährlich in der Dusche oder der Badewanne ausrutschen? Und Hand aufs Herz: Es ist Ihnen oder einem Familienmitglied sicher schon passiert. Hier einige Anregungen, die Sie bereits bei der Planung der eigenen vier Wände berücksichtigen können: So sollten Halterungen in Badewanne und Dusche ebenso Standard sein, wie rutschfeste Böden und Matten. Treppen ins Obergeschoß wie in den Keller sind von Beginn an großzügiger anzulegen, um später einen Treppenlift montieren zu können.
Förderungen für ein selbstbestimmtes Leben bis ins höchste Alter
Wenn Hände und Beine langsam unsicherer werden oder der Rücken jede ungeschickte Bewegung zur Tortur macht, wird es Zeit, die eigenen vier Wände den neuen Lebensbedürfnissen entsprechend einzurichten. Für diese baulichen Maßnahmen werden Zuschüsse gewährt. Bei diversen Förderstellen der Länder, der Gemeinden, des Zivilinvalidenverbands und des Bundessozialamts finden Sie Förderungen für barrierefreies Wohnen – sowohl während des Neubaus jedoch insbesondere für altersgerechte Umbaumaßnahmen. Dazu zählen etwa Rampen, Hebebühnen, Türöffnungshilfen, der Umbau zum seniorengerechten Bad mit Haltegriffen, eine ebene Dusche oder Duschsitze.
Da in den Bundesländern unterschiedliche Förderungsmaßnahmen die Regel sind, sollten Sie sich rechtzeitig vor Beginn einer Baumaßnahme mit den zuständigen Stellen in Verbindung setzen.
Detaillierte Informationen und Adressen finden Sie in folgenden Broschüren des Sozialministeriums:
Auf den Websites der Bundesländer erfahren Sie mehr über Wohnbauförderungen:
Fotoquelle: iStock
Dieser Artikel wurde am 14. Februar 2019 verfasst.
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